Noch ein paar Tage und wir sind wieder mitten in der Adventszeit und gerade jetzt haben wir oft Besuch im Haus. Vielen verursacht allein der Gedanke an Gäste leichte Magenschmerzen und eine schleichende Hektik kommt auf. Dabei ist Gastfreundschaft an sich eine ganz einfache Sache: Herzliche Aufmerksamkeit unseren Gästen gegenüber. Oft stehen uns nur die unrealistischen Erwartungen an uns selbst im Weg: Das große Entertainmentprogramm, das wir meinen zelebrieren zu müssen und ein großer Aufwand an Essen und Dekoration, mit dem wir unseren Besuch beeindrucken wollen. Dabei ist es nicht das, was zählt:
„Gastfreundschaft ist nicht, was wir haben, sondern wer wir sind!“
Die Erinnerung an das, was wir in Gemeinschaft erleben, hält so viel länger an, als die Erinnerung an das perfekte Essen, die perfekte Wohnung.
Weniger ist mehr und meistens wollen unsere Gäste einfach eine schöne Zeit mit uns verleben – wenn sie einen fünf-Sterne-Service wollen, gehen sie vielleicht besser ins fünf-Sterne-Hotel!
Natürlich können und sollen wir uns auf unsere Gäste vorbereiten und jederzeit für kurzfristige Gäste bereit sein: Eine tägliche Routine, in der die wichtigsten Bereiche im Haus hergerichtet werden, hilft. Wichtig sind das Badezimmer und der Ess- und Kochbereich. Und natürlich auch der Eingangsbereich. Alles sollte halbwegs repräsentativ sein. Dass man für alles einen Platz hat und dadurch im Fall der Fälle super schnell aufräumen kann, kann man sich antrainieren. Es hilft auch, wenn jeder im Haushalt das, was er benützt, wieder an seinen Platz zurück räumt. Das macht mindestens 50% der täglichen Aufräumarbeiten aus.
Denk immer daran: Wir sind die Manager in unserem Haushalt und das bedeutet auch, dass wir Aufgaben delegieren können!!! Jeder in der Familie sollte seine Aufgaben haben. Solange die Kinder im Haus sehr klein sind, ist das nicht immer so einfach umzusetzen, aber vielleicht ist das auch eine Zeit im Leben, in der man nicht ganz so oft Gäste empfängt, wie davor oder danach. Wenn die Kinder größer werden, kann es eine schöne Familientradition werden, die Wohnung für Gäste herzurichten (ich erinnere mich gerne daran, wie ich als Teenager meiner Mutter helfen durfte, zu dekorieren und den Tisch zu decken, die Gäste zu begrüßen und Getränke zureichen).
Der größte Teil der Gastfreundschaft spielt sich im Verborgenen ab. In den verborgenen Teilen unseres Herzens. Gastfreundschaft hat mit Herzlichkeit zu tun und dann, wenn das Herz stimmt, kann man sich natürlich auch noch ein bisschen um die Wohnung kümmern:
Küche
- Arbeitsflächen und Herd sind ordentlich und sauber.
- Dreckiges Geschirr ist abgewaschen und aufgeräumt. Die Geschirrspülmaschine ist leer.
- Der Mülleimer ist ausgeleert.
- Im Kühlschrank ist genug Platz und er ist innen sauber.
- Küchenboden fegen.
Esstisch
- Der Tisch ist komplett gedeckt und dekoriert.
- Wie wird das Essen serviert? Buffet? Ist genug Platz für alle, um an das Buffet zu gehen? Family Style? Gibt es genug Schüsseln und Vorlegebesteck? Sind alle Platten hergerichtet?
Badezimmer
- Toilette reinigen.
- Spiegel und Waschbecken reinigen.
- Toilettenpapier und Kosmetiktücher – auch wenn die Rolle noch halbvoll ist, sollte sie durch eine neue ersetzt werden.
- Sauberes Handtuch – Seife auffüllen.
- (Duft-)Kerze anzünden
Essen
Das Wichtigste am Essen ist, dass es einfach und vor allem im Voraus zubereitet werden kann. Je mehr ich am Tag vorher vorbereiten kann, desto besser kann ich mich auf meine Gäste konzentrieren.
Eines unserer Lieblingsrezepte ist Quiche Lorraine. Sie schmeckt allen Familienmitgliedern (damit schon einmal die eigenen Kinder bei Tisch nicht nörgeln oder Sonderwünsche vermelden), ist sehr gutvorzubereiten und lecker!
Habt Ihr Lieblingsrezepte für Eure Gäste, was sind Eure Tipps & Tricks? Lasst es uns wissen und eine gesegnete Adventszeit!