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CEO Home & Family, oder wie ein Familienunternehmen geführt werden könnte

Zum Abschluss der kleinen Serie im Februar, wo ich ein wenig über die Ideen geplaudert habe, wie man sich zuhause besser organisieren könnte, möchte ich noch eine Idee aufgreifen, die mich schon länger beschäftigt. Warum führen wir unseren Haushalt nicht wie der CEO von einem kleinen Familienunternehmen? Der CEO Home & Family sozusagen. Es gibt schließlich genug lustige und ernst gemeinte Beiträge und Berechnungen zu unseren Jobs als Mama und Hausfrau.

Erinnerst du dich an die Werbung mit dem kleinen Familienunternehmen? Diese Mama macht in einem netten kleinen Spot deutlich, was wir alles tun, auch wenn sie nur annähernd an der Oberfläche kratzt, denn neben Kommunikations- und Organisationsmanagement, Nachwuchsförderung und Mitarbeitermotivation untersteht uns noch die Cateringabteilung, der Bereich Personalsicherheit, Einkauf und Finanzen, IT, Marketing, Rechtsabteilung und last but not least wohl auch die Bereiche Reinigung & Administration.

Klingt wie der Verantwortungsbereich des Vorstandsvorsitzenden eines Weltunternehmens. Und doch lassen wir uns unseren Job viel zu oft kleinreden. Schließlich ist man “nur Hausfrau” oder erledigt den Haushalt “schnell mal nebenbei”.

Vielleicht würde es aber auch helfen, wenn wir unseren Job mit der entsprechenden Verantwortung ausüben. Dabei meine ich nicht, dass du deinen Job nicht gut machst, im Gegenteil. Aber im Bereich Außenwahrnehmung und Selbstmarketing können wir vielleicht noch etwas nachhelfen.

Was also macht der CEO des Global Players anders, als die Hausfrau? Er plant! Er hat eine Vision und eine Mission, ein Budget und einen Businessplan. Und natürlich fördert und fordert er seine Mitarbeiter und investiert in gute Werbung um sein Unternehmen in gutem Licht erscheinen zu lassen.

Und hallo – das können wir auch!!!

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Vision

Am Anfang jedes erfolgreichen Unternehmens steht eine Vision. Die Hauptfrage, die wir uns dafür stellen sollten heißt:

Warum tun wir das, was wir tun?

Was sind unsere Ziele? Wo wollen wir hin? Wo wollen wir in fünf oder zehn Jahren sein? Was wollen wir erreichen? Was wollen wir, dass unsere Kinder erreichen? Wie soll unsere Familie aussehen und was müssen wir dafür tun, um das zu erreichen?

So eine Vision kann nicht ein einzelnes Familienmitglied verfassen. Daran sollten alle zusammen arbeiten. Und diese Vision kann sich natürlich im Laufe der Zeit auch verändern. Äußere und innere Einflüsse verändern die Familienstrukturen, den Wohnort oder die Zusammensetzung der Familie. Kinder werden größer, Jobs verändern sich und Umzüge passieren.

Also sollte die Vision immer wieder (beispielsweise jährlich) überdacht und angepasst werden.

Mission

Eine Mission richtet sich nach außen. Was wollen wir als Familie für andere tun, wie für andere da sein? Wo ist unser Platz in der Gesellschaft?

Vielleicht ist es die Oma, die Unterstützung benötigt. Vielleicht engagieren sich einzelne Familienmitglieder für soziale Projekte. Egal, wir als Familie sind nicht nur ein kleiner, in sich geschlossener Zirkel, sondern wir gehören zu einer größeren Gruppe.

Businessplan

Große Unternehmen haben einen Businessplan. Darin steht, wie man die Ziele, die man für das kommende Jahr hat, erreichen möchte. Jetzt geht es also um die ganz konkreten Pläne.

Wer eine Vision und eine Mission hat, hat eine schöne Vorstellung davon, was das Ergebnis von dem sein soll, was er sich vorstellt. Aber wie kommt man dorthin? Meistens in vielen kleinen Einzelschritten. Manche sind mächtig hart und anstrengend, andere fließen wie von selbst.

Der Businessplan eines Unternehmens wird meistens schriftlich verfasst und immer wieder aus der Schublade hervorgeholt – idealerweise wird damit gearbeitet.

Das gleiche gilt eigentlich auch für unser Familienunternehmen.

Nehmen wir einmal an, eines der Ziele von Familie Müller-Meier ist es, den gemeinsamen Abendessen mehr Gewicht zu geben. Derzeit isst jeder wann er Hunger hat, verschiedene Abendtermine tun ihr übriges. Wer selbst schon einmal probiert hat, alleine durch die Äußerung eines Wunsches mehrere Familienmitglieder dazu zu bewegen, etwas Entscheidendes zu verändern, weiß, wie schwer, vielleicht sogar unmöglich das ist.

Also brauchen wir einen Plan, der mehrere kleine Schritte umfasst:

  1. Die Familie setzt sich zusammen und entscheidet, dass alle es gut fänden, wenn sie abends zusammen zu Abend essen.
  2. Jetzt rückt jeder mit seinen regelmäßigen Abendterminen heraus und sie stellen fest, dass sie es realistisch an vier Abenden in der Woche schaffen könnten.
  3. Die Abende werden für die kommenden Wochen im Kalender eingetragen (bei allen Familienmitgliedern, die schon einen eigenen Kalender führen).
  4. Um einen weiteren Anreiz zu schaffen, könnte man für jeden aus der Familie reihum das Lieblingsessen kochen (es muss ja kein 3-Gänge-Menü sein, bei meinen Kindern stehen beispielsweise Sandwiches ganz hoch im Kurs)
  5. Das gemeinsame Abendessen darf auch zelebriert werden, mit einem schön gedeckten Tisch und Kerzen
  6. Natürlich darf eine Regel nicht fehlen: Keine Elektrogeräte beim Essen! Und das gilt für alle, also auch für Mama & Papa.

Budget

Jedes erfolgreiche Unternehmen arbeitet mit einem Budget. Schließlich sollte man die Ein- und Ausgaben planen, wenn man am Ende des Jahres einen Gewinn erwirtschaften will. Beim Unternehmen “Familie” ist das nicht viel anders. Man kann nicht mehr ausgeben als man einnimmt, sonst macht man Schulden.

Für größere Anschaffungen (Haus- oder Autokauf) muss man natürlich (geplant) Schulden machen. Diese Schulden möchte man aber auch geplant wieder loswerden.

Mittlerweile kann jeder seine Ein- und Ausgaben sowohl mit dem guten alten Haushaltsbuch erfassen, als auch per Computerprogramm. Es gibt großartige Programme, die sogar eine Budgetfunktion haben und das zu erwartende Jahreseinkommen auf die verschiedenen Bereiche aufteilen. Oder man nimmt Papier, Stift und Taschenrechner und rechnet in zwei Spalten jeweils Einnahmen und Ausgaben und vergleicht.

Mitarbeiterförderung

Mitarbeiterförderung ist eine weitere wichtige Säule in Wirtschaftsunternehmen. Unsere Mitarbeiterförderung kommt meistens von ganz alleine: Unser Anliegen ist es, unseren Nachwuchs möglichst erfolgreich und unbeschadet durch das (deutsche) Schulsystem zu begleiten. Je nach Kind, Charakter und Erwartungen kann das mit mehr oder weniger Aufwand verbunden sein.

Dazu kommen noch Sportkurse, Instrumentalunterricht, charakterbildende Gruppen oder der Yogakurs zur Entspannung… für unsere Kinder ist uns oft nichts zu viel und zu teuer.

Es gibt aber noch weitere Mitarbeiter im Unternehmen, die ab und an ein wenig Förderung brauchen können! Die Rückenschule für den gestressten Manager oder der Pilateskurs für Mama?! Wenn es uns nicht gut geht, leiden unsere Kinder darunter.

Gemeinsame Joggingrunden, ein langer Spaziergang am Wochenende – auch das trägt zum allgemeinen Wohlbefinden bei und kostet so gut wie nichts.

Werbung

Und wie ist es um die Außenwirkung bestellt? Manche von uns verwenden darauf sehr viel Energie, andere so gut wie keine. Aber wir tun es alle! Wir sprechen über die Errungenschaften unserer Jüngsten und führen “Haus, Auto und Segelboot” vor. Wir sprechen über unseren Urlaub oder philosophieren über das neueste Küchengerät.

All das ist eine Art Werbung, die bei den Bildern auf Facebook und Instagram nicht aufhört. Daran ist übrigens nichts Schlechtes! Solange wir es im Rahmen halten und uns an die Regeln von Recht und Moral halten, dürfen wir alle ein wenig Werbung machen. Schließlich tut es gut, sich selbst oder die Familie in einem guten Licht erscheinen zu lassen.

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Wir haben also ein kleines Familienunternehmen, das wir über Jahre hinweg erfolgreich managen! Ist das nicht großartig! Jede Mama, egal ob sie als Vollzeit- oder Teilzeithausfrau arbeitet führt so ein kleines Familienunternehmen. Die Vollzeitmama hat mehr Zeit zur Verfügung, dafür kann/muss die Teilzeitmama mehr Aufgaben extern vergeben. Jedes Familienunternehmen ist anders, aber jeder kann als CEO Einfluss nehmen.

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