Genau heute vor sechs Jahren habe ich den Post “Frühmorgens im Kerzenschein” als meinen allerersten Post für “Ein bisschen Haushalt…” geschrieben:
“Jetzt sind wir schon wieder mitten drin, im Herbst. Zumindest hier bei uns ist es zur Zeit nasskalt, regnerisch, dunkel und trübe. Das Aufstehen am Morgen ist noch schwerer als sonst und manchmal hat man am späten Nachmittag das Gefühl, dass es noch gar nicht richtig hell war. Die Kinder können nicht mehr so viel und lange draußen spielen wie im Sommer und das merkt man den Kleinen spätestens am Nachmittag an, wenn sie so viel überschüssige Energie haben, dass sie nur noch wie wild durch durchs Haus toben.
Im letzten Jahr hatte ich mir zwei kleine Rituale zur Gewohnheit gemacht, mit denen ich auch jetzt wieder angefangen habe:
Ich zünde mir am Morgen, in der allergrößten Hektik von Frühstück herrichten, Pausenboxen füllen, Betten machen, Kinder anziehen und am Ende noch die eigenen Haare kämmen, eine dicke Kerze an! Und ich bin immer wieder überrascht, wie sehr mich der Anblick dieser Kerze beruhigt. Die Kerze steht mitten in der Küche, wo ich sie immer im vorbei gehen sehe und manchmal diese Millisekunde lang inne halte um Atem zu holen. Und auch den Rest der Familie ertappe ich zwischendurch immer mal beim Innehalten.
Mein zweites Herbst-Ritual ist meine Tasse Tee am Abend. Dafür habe ich sogar eine eigene Tasse, die ich nur für meinen abendlichen Tee verwende und die sonst keiner in der Familie auch nur anfasst. Wenn dann abends die Kinder schlafen und das Haus still und ruhig ist, genieße ich meinen Lieblingstee (Roibusch Pflaume mit einem Spritzer Apfelsaft) und lasse den Tag mit den Aufgaben ausklingen, die mir Spaß machen.”
Es hat sich zwar einiges geändert in den letzten Jahren; die Kinder sind größer, die Aufgaben andere… die Kerze im Herbst ist gleich geblieben. Wenn die heißen Sommertage des Jahres zu ende sind, brauche ich Wärme und Licht aus anderen Quellen. Mal ist es eine große Kerze, mal einfach nur ein kleines Teelicht. Mal brennt sie früh, mal abends und manchmal auch tagsüber (an diesen grauen Regentagen zum Beispiel, wenn die Regentropfen am Fenster so groß sind, dass man jeden einzelnen zählen und verfolgen kann).